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Fast in jedem meiner Kurse werde ich nach dem zweiten Ertrinken gefragt.
Das Zweite Ertrinken (engl: secondary drowning) beschreibt einen Notfall, der erst später nach einem Badeunfall auftritt.
Beim Zweiten Ertrinken kommt es nach einem Badeunfall zu Problemen der Atmung, bis zu Atemnot oder im schlimmsten Fall Ersticken. Was passiert im Körper? Es kommt tatsächlich Wasser in die Lunge. Das durch einen Badeunfall eingedrungene Wasser schädigt die Lungenbläschen. Es bildet sich ein sogenanntes Lungenödem. Dabei tritt im Lauf vom Stunden körpereigene Flüssigkeit aus dem Blut in die Lunge über. Dieser Zustand benötigt Zeit und tritt in den nächsten 24 Stunden, also erst viel später auf. Das Kind wird auch Symptome zeigen. Auf diese sollte man achten.
In der Regel ist ein Ertrinkungsunfall der Auslöser für das zweite Ertrinken. Meist handelt es sich um Badeunfälle, bei denen das Kind ins Wasser fällt und gerettet werden muss. Spielen im Wasser mit anspritzen oder mal einen Schluck Wasser schlucken ist definitiv keine Ursache für das zweite Ertrinken. Auch wenn die Mama ihr Kind badet, ist das kein Grund sich Sorgen zu machen.
Nach einem Badeunfall wird ein Kind heftig und anhaltend husten. Hustet ein Kind nicht intensiv, ist wahrscheinlich auch kein Wasser in die Lunge gekommen.
Dem zweiten Ertrinken geht, wie schon gesagt, meist ein Badeunfall voraus. Das sind Situationen, die Eltern nicht unbekümmert lassen. Wenn Wasser in die Lunge gerät, wird intensiver Husten ausgelöst.
Wenn die Lunge aufgrund des eingedrungenen Wassers gereizt, entstehen Symptome. Anfängliche Symptome können sich entweder verschlimmern oder auch wieder verschwinden. Beides ist möglich.
Müdigkeit
Husten und erschwerte Atmung
erhöhte Temperatur oder Fieber
Schmerz oder Druck auf der Brust
Übelkeit oder Erbrechen
Treten diese oder ähnliche Symptome auf sollte das Kind in die Kinderklinik. Dort wird es entweder nur beobachtet bis die Symptome wieder abklingen. Andernfalls muss das Kind entsprechend medizinisch oder intensivmedizinisch behandelt werden.
Ein Kind, welches keine Symptome zeigt, benötigt eher keine Überwachung. Oder man findet eine Zwischenlösung und überwacht das Kind selbst.
Treten diese oder ähnliche Symptome auf sollte das Kind in die Kinderklinik. Dort wird es entweder nur beobachtet bis die Symptome wieder abklingen. Andernfalls muss das Kind entsprechend medizinisch oder intensivmedizinisch behandelt werden.
Ein Kind, welches keine Symptome zeigt, benötigt eher keine Überwachung. Oder man findet eine Zwischenlösung und überwacht das Kind selbst.
In der Mehrheit aller Fälle ist eher unklar, ob es dem Kind gut oder schlecht geht oder ob überhaupt die Lunge die Ursache dafür ist, dass es dem Kind nicht gut geht. Schließlich können kleine Kinder sich auch nicht adäquat äußern. Auch kann es andere Ursachen geben, weshalb es einem Kind "plötzlich nicht so gut" geht
Die kritische Zeit ist immer die Nacht oder der Schlaf. Dies gilt auch für die Gehirnerschütterung, bei der die kleinen Patienten zur Sicherheit eine Nacht im Krankenhaus verbringen. Es geht dann hierbei darum, dass ernstere Symptome einer Blutung im Gehirn nicht übersehen werden. Nach einem Badeunfall schlage ich vor, das Kind bei sich schlafen zu lassen und in der Nacht zu überprüfen, ob sich die Atmung normal anhört. Sollte man dann tatsächlich etwas feststellen, was einem Sorge macht, kann man immer noch notfallmäßig per Rettungsdienst ins Krankenhaus fahren.
Es gibt aber noch einen Begriff. Vielleicht haben Sie schon einmal von dem Begriff Trockenes Ertrinken gehört.
Bei dem sogenannten Trockenen Ertrinken kommt Wasser gar nicht einmal in die Lunge. Die Lunge bleibt quasi trocken. Es ist das eingeatmete Wasser, was zu einem Stimmritzenkrampf (Verkrampfung der Stimmbänder) im Kehlkopf führt. Dann bekommt das Kind kaum noch Luft. Dieser Zustand tritt sofort auf und man kann so etwas nicht übersehen. Löst sich der Krampf der Stimmbänder passiert nichts. Hält der Krampf an besteht Lebensgefahr.
Beide Notfälle, das zweite Ertrinken und das trockene Ertrinken sind extrem selten und machen nur 1 bis 2% aller Ertrinkungsunfälle aus.
Unfälle mit Wasser sind gefährlich und können überall passieren.
Kleinkinder können überall ertrinken: in der Badewanne in Eimern, Wannen, Toiletten und auch Planschbecken.
Die Badewanne wird nicht als Gefahrenbereich wahrgenommen. Leider gibt es zu viele Unfälle bei denen kleine Kinder in der Badewanne ertrinken. Das Problem: sie werden alleine gelassen. Wenn Kleinkinder ins Wasser fallen und der Kopf unter Wasser ist, verlieren sie die Orientierung. Der Schreck bewirkt, dass kleine Kinder steif werden und sich einfach nicht mehr mit den Armen hochdrücken, obwohl sie es längst können.
Normalerweise gehe ich mit den sogenannten Horrorgeschichten sehr, sehr sparsam um. So manchen was ein profi erlebt behält man einfach für sich. Ich werde allerdings nie vergessen wie vor einigen Jahren meine erste Frau, die als Kinderkrankenschwester gearbeitet hat, nach Hause kam. Sie berichtete, wie ein Kind, das sie auf der Intensivstation betreute, im eigenen Garten in der Schubkarre ertrunken war.
Hier ist sie die Geschichte! Es gilt also noch mehr Augenmerk darauf zu richten, wo Gefahren lauern, die wir Eltern nicht erkennen.
Planbecken sind bringen Spaß und Abkühlung. Kinder müssen toben und Wasser kennen lernen. Sie sammeln beim Spielen wichtige Erfahrung und können experimentieren.
Sobald kleine Kinder und das Planschbecken unbeobachtet sind, droht Gefahr. Der Rand ist wabbelig und gibt nach. Abstützen kann mit einem Plansch ins Wasser enden. Auch werden Gartenplanschbecken irgendwann glitschig und rutschig. Auch wenn eigene Kinder gut mit Wasser klarkommen, gibt es fremde Kinder, die es (noch) nicht können.
Fazit: Planschbecken ja - aber mit der gebotenen Vorsicht.
Kinder ertrinken leise, ohne dass es jemand bemerkt. Auch in öffentlichen Schwimmbädern. Jedes Jahr gibt es eine erschreckende Anzahl von Kindern die in öffentlichen Bädern ertrinken. Der Grund: sie gehen einfach unter wie ein Stein. Bademeister (oder wie nenn man das jetzt genderkorrekt?) kennen das Problem. Es reicht nicht, den Blick nur auf die Wasseroberfläche zu richten. Kinder sinken einfach zu Boden. Lautlos, ohne nach Hilfe zu rufen oder sich bemerkbar zu machen.
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