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Die meisten Personen, die einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert haben, trauen sich nach einiger Zeit kaum die stabile Seitenlage durchzuführen. Seit über 20 Jahren kenne ich die mutlosen Gesichter, wenn ich in einem Erste Hilfe am Kind Kurs in die Runde Frage, wer denn noch die stabile Seitenlage beherrscht.
Während das in einem Kurs nicht weiter schlimm ist, kann dies in der Realität schon über Leben und Tod entscheiden.
Dabei wäre alles so einfach. Die Quintessenz ist nämlich, dass fast jede Lage besser ist als die Rückenlage. In der Rückenlage wird beim bewusstlosen Kind (und Erwachsenen) die Muskulatur schlaff und es droht das Ersticken an der eigenen Zunge.
Die Zunge fällt in den Rachenraum zurück. Die Abhilfe hierfür wäre das Überstrecken des Kopfes. Das reicht aber noch nicht aus, da auch die zweite Gefahr gebannt werden muss: das Ersticken an Erbrochenem. Es muss also eine Lage gefunden werden, bei der der Mund so tief wie möglich, am besten direkt auf dem Boden, liegt. Der Magen sollte dabei natürlich höher liegen. Erbrochenes kann also herausfließen. Dies ist die Seitenlage. Ob diese nun stabil oder nicht ganz so stabil ist, ist eigentlich ziemlich zweitrangig.
Es gab in der Geschichte der Ersten Hilfe immer schon unterschiedliche Techniken zur Seitenlage. So haben es die Schweizer immer schon anders gemacht als die Bundesdeutschen und in der DDR gab es auch eine andere Seitenlage als im westlichen Teil Deutschlands. Der Unterschied lag meistens darin, welches Bein man anwinkeln sollte. Dies wurde dann mit Begriffen wie „helfernahes und helferfernes Bein“ umschrieben. Dabei hat jedes Land oder Organisation, erklärt dass die eigene Methode natürlich die bessere und einzig gültige ist. Der Einzige, der hierbei wirklich das Nachsahen hatte war der Erste-Hilfe-Kurs Teilnehmer, der sich die Sachen mit dem helfernahen Bein nicht so recht merken konnte.
Seit 2006 gibt es eine ganz neue Seitenlage, die man nur deswegen erdacht hat, dass sie einfacher zu merken ist. Achtung: die 2 Versionen der Seitenlage die bis 2006 gelehrt wurden sind genauso geeignet und empfehlenswert.
Heutzutage wird das bewusstlose Kind eigentlich nur noch auf die Seite gedreht. Ein Arm wird nicht mehr untergeschoben. Es ist letztlich auch egal welches Bein man verwendet. Beide Beine sind in angewinkeltem Zustand geeignet das Kind in der Seitenposition zu stabilisieren. Und da es bei der Seitenlage ja um Erbrochenes geht sollte der Mund noch geöffnet werden. Aus einem offenen Mund kann Mageninhalt ungehindert abfließen.
Wenn man mit einem Augenzwinkern sagt, dass es die „stabile Seitenlage“ nicht mehr gibt ist das eigentlich sogar richtig. Wer sich die Grafik ansieht, erkennt, dass das angewinkelte (obere) Bein auf glattem Boden wegrutschen könnte. Das Kind läge dann auf dem Bauch. Würde man dasjenige Bein anwinkeln, was dann zuunterst zu liegen kommt wäre die Seitenlage wieder stabil, da das gebeugte Bein eben nicht wegrutschen kann.
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