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Viele giftige Pflanzen, Pflanzenteile und Früchte schmecken nicht sehr gut. Kleinkinder spucken sie daher oft schnell wieder aus. Meist sind die eingenommenen Mengen gering. Vergiftungserscheinungen beschränken sich überwiegend auf Übelkeit oder leichtes Erbrechen. Nur jede 70. Pflanzenvergiftung endet mit deutlichen oder schweren Vergiftungserscheinungen. Todesfälle durch giftige Pflanzen oder Pflanzenteile sind glücklicherweise selten.
Es gibt eine Faustregel, nach der Kinder eine Beere jeder heimischen Pflanze unbeschadet essen können. Beachten Sie, dass in erster Linie Beeren zum Essen animieren. Die Webseite www.botanikus.de/Beeren/beeren.html bietet eine Übersicht von Pflanzen, die nach Farbe der Beeren sortiert sind: alle blauen, schwarzen, roten Beeren etc. mit entsprechendem Bildmaterial.
Eine meiner Lieblingsseiten! Nicht nur hervorragende Bilder sondern auch die Sortierung nach FARBE DER BEEREN http://botanikus.de/Beeren/beeren.html
Liste von Giftpflanzen mit Angabe der giftigen Teile und der Giftigkeit http://www.verbraucherschutzstelle.de/giftige_pflanzen.htm
Die Giftigkeit einer Pflanze festzulegen ist gar nicht so einfach. Listen von giftigen Pflanzen im Internet sind leider oft einfach ohne jedwede Sachkenntis zusammenkopiert. Das klingt jetzt überheblich. Da das Thema Pflanzen und Giftpflanzen so etwas wie mein Steckenpferd ist kann ich nicht anders.
Um mich zu informieren nutze ich nur Fachbücher die aus toxikologischer Sicht giftige Pflanzen und die Wirklung auf Kinder beschreiben. Das sind allerdings teuere Fachbücher. Giftpflanzenbücher besitzen zwar schöne Bilder aber man hat den Eindruck, jede Pflanze sei giftig, wobei zwischen gering und stark giftig nicht wirklich unterschieden werden kann. Auch ist nicht jede Pflanze für ein Kind attraktiv.
Die Wirkung kann sehr unterschiedlich ausfallen und hängt von folgenden Umständen ab:
1. Standort, Jahreszeit und Zuchtform der Pflanze. Beispiel: Bei der Dieffenbachia gibt es Zuchtformen, die gar keine Reizstoffe mehr enthalten. Und das zu etwa 90 Prozent aller Pflanzen
2. Menge die gegessen wird und auch ob auch nüchternen oder gefüllten Magen
3. Manche Pflanzenteile müssen erst zerkaut werden, um giftig zu sein. Beispiel: Die Samen der Eibe sind zwar hochgiftig, bleiben aber ungiftig, wenn nicht zerkauf
3. Die individuelle Empfindlichkeit spielt bei manchen Pflanzen eine Rolle. Beispiel: Es gibt Menschen die rohe Bohnen essen könne, manch anderer verträgt diese gar nicht
4. Manchmal sind nur Wurzel, Knolle oder Rinde einer Pflanze giftig. Beispiel: Bei den Alpenveilchen oder dem Krokus findet sich das Gift vor allem in der Knolle. Wer das nicht weiss, macht sich unnötig Sorgen.
Die Vergiftungszentralen haben in den letzten Jahrzehnten viel Erfahrungen gesammelt und in Datenbanken gespeichert. Dadurch ändern sich Erkenntnisse. In der Medizingeschichte sind tödliche Vergiftungsfälle durch Pflanzen wie zum Beispiel Efeu oder Maiglöckchen berichtet worden. Heutzutage zweifeln die Experten der Vergiftungszentralen diese Berichte an und sind sich sicher, dass so mancher Vergiftungsbereicht übertrieben oder unzutreffend ist. Efeu oder Maiglöckchen sind also definitiv weniger giftig, als man es in Giftpflanzenratgebern lesen kann.
Im Internet sind daher auch leider Informationen zu finden die einfach nur falsch sind und natürlich mal wieder mehr Angst erzeugen als zu nehmen.
Der Riesenbärenklau ist eine Pflanze, die sich in den lezten Jahren stark verbreitet hat und schwere Hautreizungen macht, wenn man Sie berührt. Rötung und Brandblasen sind nicht selten. Manche Menschen tragen noch Jahre später braune Pigmentierungen von der Berührung davon.
Der Riesenbärenklau wächst gerne in den Bergen, an Flüssen, Kiesgruben oder an Wegesrändern, kann aber auch in Gärten vorkommen. Die Herkulesstaude kann man an seiner Größe identifizieren: Das staudenähnliche Gewächs kann bis zu vier Meter hoch werden. Die Blüten sind weiß und können einen Durchmesser von bis zu 50 Zentimetern erreichen. Der Stängel ist ausgesprochen dick.
Kinder dürfen diese Pflanze nicht berühren und auch nicht damit spielen. Die großen Blätter animieren dazu. Die Reizung der Haut wird durch die Einwirkung von Licht ausgelöst.
Sollten Sie oder Ihr Kind in Berührung mit der Herkulesstaude gekommen sein, sollten Sie folgendermaßen reagieren:
1. Haut sofort vor Sonnenlicht schützen
2. Betroffene Stellen mit Wasser und Seife abwaschen
3. Wenn trotzdem Hautreaktionen auftreten, suchen Sie einen Arzt auf
Hier kommt wieder eine ausgewählte Giftpflanze: der Goldregen. Im Mai blüht er satt gelb, die Blüten hängen herab. Wir finden ihn vor allem auf Grundstücken direkt in der Nähe von Kindern. Nach der Blüte bekommt der Goldregen bohnenartige Schoten, die Kinder zum Essen verleiten. Hier kommen Attraktivität und Giftigkeit zusammen. Die Vergiftung führt relativ schnell zu schwerem anhaltenden Erbrechen, welches im Krankenhaus behandelt werden muss.
Da es viele schwere Vergiftungen beim Goldregen gibt, und sie unter Experten als Klassiker gilt, habe ich diese Pflanze näher vorgestellt und ein Video gemacht. In diesem Stil sind alle Videos des Baby und Kinder Erste Hilfe Online Kurses. Bitte ansehen!
Pflanzen sind durch das Anfassen und Ablecken der Fingern grundsätzlich NICHT giftig.
Es gibt nur ein paar sehr wenige Ausnahmen, wenn Pflanzen auf der Blattoberfläche Reizstoffe besitzen (z.B. Riesenbärenklau, mehr lesen)
Pflanzen mit Beeren sind vielfach attraktiver als Pflanzen ohne Beeren.
Einfach ein Blatt zu essen ist für ein Kind mehr oder weniger unattraktiv. Beeren sind spannende! Wie sollen kleine Kinder auch unterscheiden, dass die Heidelbeeren gegessen werden dürfen, aber nicht Beeren vom Geißblatt
Bitte beachten: Jede Liste ist immer nur eine Auswahl! Wenig giftige Pflanzen sind hier nicht aufgeführt, da sonst die Übersicht nicht mehr gegeben ist. Auch exotische Pflanzen oder sehr seltene Pflanzen sind hier nicht zu finden
Auch in meinen Kursen beschränke ich mich auf die wichtigsten Pflanzen. In meinem Erste Hilfe Online Kurs gibt es ein spezielles Video zu giftigen Pflanzen mit Erläuterung und auch mit einer Anleitung wie man Pflanzen mittels einer App sicher identifizieren kann.
In der Praxis werden Sie im Vergiftungsfall aber IMMER die Beratung eines Experten des Giftnotrufs benötigen
Aronstab: Rote Beeren, frische Blätter
Efeu: Stängel, Blätter, Beeren
Eibe: Ungiftig ist das rote Fruchtfleisch, dass süß-schleimig schmeckt. Giftig sind die zerbissenen Samen (sehr bitter) und die Nadeln. Unzerbissene Samen werden unverändert ausgeschieden
Fingerhut: Blüten, Blätter und Samen
Goldregen: besonders Schoten und Samen
Maiglöckchen: Alle Pflanzenteile
Krokus: Zwiebel
Lebensbaum, Thuja: Blätter und Beeren
Christrose, Schwarze Nieswurz: Alle Pflanzenteile
Oleander: Alle Pflanzenteile
Pfaffenhütchen: Samen, Blätter, Rinde
Rhododendron: Alle Pflanzenteile
Gartenbohne: Bohne
Lupine: Samen
Wolfsmich-Arten: Alle Pflanzenteile reizend, besonders der Milchsaft
Erfreulicherweise gibt es keine wirklich hochgiftigen Pflanzen als Zimmerpflanze. Auch ist nicht jede Pflanze für Kinder wirklich attraktiv.
Azaleen-Arten (Blätter und Blüten)
Dieffenbachia (Blätterpflanze ohne Bluten und Beeren)
Efeutute (Blätterpflanze ohne Bluten und Beeren)
Fensterblatt (Blätterpflanze ohne Bluten und Beeren)
Korallenstrauch (attraktive Beeren)
Philodendron (Blätterpflanze ohne Bluten und Beeren)
Eisenhut (selten im Garten, häufig in den Bergen): Alle Pflanzenteile
Engelstrompete (häufig im Garten): Blätter und Samen
Herbstzeitlose (selten im Garten, häufig auf feuchten Wiesen): Alle Pflanzenteile
Seidelbast-Arten (im Garten, aber selten): Alle Pflanzenteile
Rizinus (Wunderbaum, Christpalme) (im Garten, aber selten): Blüten, bohnenartiger Same
Bilsenkraut (in der freien Natur, sehr, sehr selten): Blätter, Samen, vor allem Wurzel,für Kinder unattraktiv
Gefleckter Schierling, Wasserschierling (in der freien Natur): Alle Pflanzenteile, für Kinder unattraktiv
Stechapfel (in der freien Natur, Brachflächen): Blätter und Samen
Tollkirsche (im Wald, in den Bergen): Alle Pflanzenteile insbesondere Früchte
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