- Home
- Über uns
- Erste Hilfe Themen
- Erste Hilfe Kurse
- Online Kurs
- Das Buch
- News
Um Ihnen eine Vorstellung zu geben, was Sie erwartet, wenn der Rettungsdienst kommt, habe ich ein bisschen gezeichnet und möchte ich zunächst einige Begriffe erläutern:
Im Normalfall schickt die Rettungsleitstelle einen Rettungswagen. Bei lebensbedrohlichen Zuständen wird der Notarzt mit alarmiert. Außerhalb von Großstädten gibt es nur das so genannte Rendezvous-System, bei dem der Notarzt mit einem eigenen Einsatz-Pkw zur Einsatzstelle gefahren wird und zusammen mit dem Rettungswagen einen Notarztwagen bildet. Ein Notarztwagen wird nur dann benötigt, wenn Leben unmittelbar, etwa durch Bewusstlosigkeit oder Atemnot, bedroht ist.
Ob Ihnen ein Rettungswagen, Notarztwagen oder gar ein Rettungshubschrauber geschickt wird, entscheidet die Rettungsleitstelle. Bedenken Sie immer, dass etwa zehn Minuten in der Großstadt und entsprechend längere Zeiten auf dem Land vergehen, bis der Rettungsdienst bei Ihnen eintrifft. In dieser Zeit sollten Sie in der Lage sein, die lebenswichtigen Körperfunktionen des Patienten zu erhalten.
Ein Krankenwagen hat die Aufgabe, ähnlich einem Taxi, kranke Menschen liegend von einem Ort zum anderen zu transportieren. Meist ist der Krankenwagen ohne Blaulicht unterwegs! Im Notfall kommt also nicht der Krankenwagen, sondern immer der Rettungswagen oder Notarztwagen. Krankenwagen haben im Inneren des Fahrzeugs nur wenig Platz. Ihre Aufgabe besteht auch nicht darin, bei Notfalleinsätzen Leben zu retten. Diese Aufgabe übernehmen Rettungs- und Notarztwagen, die größer und geräumiger sind.
Ein Rettungswagen ist mit zwei Rettungsassistenten oder Notfallsanitätern besetzt. Hier werden Patienten behandelt und transportiert. Eltern oder eine Bezugsperson dürfen und sollen das Kind immer begleiten.
Ein Notarztwagen hat die gleiche Größe wie der Rettungswagen und ist zusätzlich zu den beiden Rettungsassistenten auch mit einem Arzt besetzt. Notarztwägen gibt es immer seltener, da Sie in den letzten Jahren von Notarztfahrzeugen ersetzt wurden.
Ein Notarztfahrzeug hat nur die Größe eines PKW (auch oft VW-Bus) der nur den Notarzt zur Einsatzstelle bringt und in Kombination mit dem Rettungswagen einen Notarztwagen ergibt.
Der Rettungshubschrauber wird in entlegenen Gebieten eingesetzt und auch oft bei Kindernotfällen um besonders schnell vor Ort zu sein.
Einen Kindernotarzt gibt es nur in wenigen Städten Deutschlands. Vorreiter war immer schon München. Der Kindernotarzt kommt zusätzlich zum Rettungswagen und dem „normalen“ Notarzt als drittes Fahrzeug mit Blaulicht dazu. In einer Stadt gibt es (wenn überhaupt) immer nur einen Kindernotarzt und dieser hat dann meist eine Handvoll Einsätze in 24 Stunden.
Viele Menschen haben Angst, den Rettungsdienst unnötig zu rufen und für einen Fehleinsatz unter Umständen die Kosten tragen zu müssen. Derlei Befürchtungen sind unnötig, insbesondere bei Kindern! Fehleinsätze in dem Sinne gibt es nicht, auch wenn sich beim Eintreffen des Rettungsdienstes herausstellt, dass medizinische Hilfe nicht nötig ist. Ein Beispiel dazu: Es gelingt Ihnen nicht, das Nasenbluten eines Kindes zu stoppen, daraufhin rufen Sie den Rettungsdienst. Trifft der Rettungswagen ein und das Nasenbluten hat in der Zwischenzeit aufgehört, entstehen keine Kosten. Immer erst bei einem Transport ins Krankenhaus fallen Kosten an, die jedoch von der Krankenkasse übernommen werden.
Einen Notruf »abzusetzen« (wie man im Erste-Hilfe-Jargon so schön sagt) ist einfacher als Sie vielleicht vermuten. Sie müssen vor allem die wichtigste Notrufnummer – in den meisten Fällen ist der Rettungsdienst unter 112 zu erreichen – kennen. Die 112 gilt seit 2009 in ganz Europa in allen Fest- und Mobilfunknetzen.
Wenn Sie mit dem Telefonisten in der Rettungsleitstelle, das sind in der Regel ausgebildete Rettungsassistenten, sprechen, erzählen Sie einfach und sachlich, was passiert ist. Das weitere Gespräch wird vom Telefonisten geführt. Es ist seine Aufgabe, alle nötigen Informationen von Ihnen zu erfragen. Durch meine eigene Tätigkeit in der Rettungsleitstelle weiß ich, dass es gar nicht sinnvoll ist, den Leitstellenmitarbeiter möglichst schnell mit möglichst vielen Informationen zu überschütten, denn alle Informationen müssen in den Computer eingegeben werden. Die wichtigste Information ist die exakte Beschreibung des Notfallortes. Dazu gehören entweder Straße (in Großstädten auch das Stadtviertel oder der Bezirk), Hausnummer und Stockwerk oder die genaue Beschreibung der Örtlichkeit, wenn ein Unfall außerhalb des Wohnbereiches passiert ist. Besonders wichtig ist darüber hinaus die Rufnummer des Anrufers. Ist nämlich bei der mündlichen Übermittlung ein Fehler unterlaufen, ist also z.B. »Adamstraße« statt »Asamstraße« verstanden worden, ist ein Rückruf notwendig.
In jedem Erste-Hilfe-Kurs wird vorgeschrieben, dass der Ersthelfer lernt, wie die Hilfeleistung bis hin zur Krankenhausbehandlung abläuft. Die sogenannte Rettungskette. Rettungskette. Der Hinweis "Jede Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied" wird dann auch gleich dem Kursteilnehmer so erklärt, dass er natürlich das schwächste Glied ist. Ich habe selbst vor vielen Jahren die normalen Erste-Hilfe-Kurse gehalten und kenne die Unterrichtsmaterialen. Viele Themen werden zu theoretisch gelehrt.
Wenn Eltern die Situation im Griff haben und es nicht um einen ernsten Notfall geht, kann man ins Krankenhaus fahren. Und hier ist ganz wichtig: immer in die Kinderklinik. Krankenhäuser ohne Kinderabteilung können Kinder nicht optimal untersuchen und behandeln. Man wird in der Regel weggeschickt oder weiterverlegt. Mit einem ausgeschlagenen Zahn sollte man zum Beispiel in die Zahnklinik oder zu einem Kinderzahnarzt. Bei Vergiftungen ist es wichtig die Vergiftungszentrale anzurufen. Davon gibt es 9 davon in Deutschland hier. In den Vergiftungszentralen kann man mit Toxikologen sprechen, die in 80 Prozent der Fälle am Telefon Entwarnung geben können. Viele Stoffe sind also gar nicht so giftig wie man denkt. In meinem Buch Schnelle Hilfe sind auf 4 Seiten alle Stoffe aufgeführt, die im Haushalt giftig und ungiftig sind.
Um Eltern schnell und einfach zu zeigen, wie man sich bei kleinen und großen Notfällen am besten verhält, gibt es das Kinder-Notruf ABC, das Sie hier runterladen können.
Auch diese Website benutzt Cookies, die für den technischen Betrieb der Website erforderlich sind und stets gesetzt werden. Entscheiden Sie mit Hilfe der Einstellungen bitte selbst. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung und zu uns im Impressum.